Feuerwehr Potsdam       Entwicklung der Atemschutztechnik - 2

 

Entwicklung der Atemschutztechnik bei der Feuerwehr


Atemschutzgeräte wurden in erster Linie für das Grubenwesen entwickelt.
Alexander von Humboldt veranlasste 1795 den Bau des ersten Atemschutzgerätes.
Diese Behältersysteme, wie sie auch vom Franzosen Galibert 1864 bis 1867
entwickelt wurden, waren sehr primitiv.

Bereits 1850 wurden Regenerationsgeräte an der Universität in Lüttich
erprobt.

Atemschutz für die Kameraden der Feuerwehren begann Mitte des 19. Jahrhunderts.
In Österreich wurden 1851 die ersten Behältersystem bei der Feuerwehr
in Wien eingesetzt. Die genieteten Eisenbehälter führten "komprimierte
Luft" mit sich, die unter einem Druck von 20 bar stand.

1853 entwickelte der Brüssler Professor Schwann das erste Kreislaufsystem.
Es wurde allerdings erst 1876 anlässlich der Brüssler Weltausstellung
der Öffentlichkeit vorgestellt.

1879 entwickelte der Engländer Fleuß ein frei tragbares Atemschutzgerät
mit dem 1883 und 1885 praktische Versuche im deutschen Bergbau durchgeführt
wurden.

Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts wurden im Wesendlichen Schlauchsysteme
angewendet.

Rauchhelm     Rauchhelm

König'scher Rauchhelm

In Hamburg wurden Ende des 19. Jahrhunderts die vom Brandmeister
König entwickelten "Rauchhelme", das waren sogenannte Frischluftgeräte
und Sauerstoffbeatmungsgeräte der Firma Giersberg-Dräger eingesetzt.
Bei den König'schen Rauchhelm wurde Frischluft über lange Schläuche
in den, den gesamten Kopf umfassenden ledernen Helm durch Betätigung
eines Blasebalgs gepumpt.

Der Berliner Branddirektor Giersberg stellte 1901 das erste Sauerstoff-
Behälter-Atemsystem vor, den "Sauerstoff-Rettungsapparart. Die Funktions-
weise entsprach den heutigen Regenerationsgeräten.

1902 entwickelte die Firma "Drägerwerke Heinrich und Bernhard" den ersten
"Sauerstoffkoffer", ein tragbares Sauerstoffgerät. Mit dem Atemschutzgerät
"1904/09" und dem Saugdüsengerät 1910/11 wurden neue Maßstäbe im
Rettungswesengesetz, vornehmlich bei der bergmännischen Rettung.

Atemschutzgerät Dräger 1910/11

Regenerationsgerät" Dräger 1910/11"

1932 brachte die Firma Auer das Gerät "Auer-Audos-MRII" auf den Markt.
1936 folgte das BG 160 A von Dräger. Beide haben sich in
der Praxis gut bewährt.

Die Regenerationsgeräte wurden bis Mitte der 1950-er Jahre weiterentwickelt
und auch bei den Feuerwehren eingesetzt. Zum Beispiel kam das Dräger
Kreislaufatemgerät "KG 130" bei den Feuerwehren der DDR zum Einsatz.

Atemschutzgerät Dräger 1910/11

Atemschutzgerät Dräger 1910/11

Kreislaufatemgerät KG 130 mit MEDI Filter

Das KG 130 war ein Gerät mit einem Sauerstoffvorrat von 150 Litern.
Das reichte für 100 Minuten.

1925 wurde von der Hanseatischen Apparatebau-Gesellschaft in Kiel
der erste Pressluftatmer (PA) der Welt vorgestellt. Dann waren es die
französischen Feuerwehren, die 1928 die ersten Pressluftatmer erprobten.
Der Druck in den Flaschen betrug 150 bar.
1937 wurden in der französischen Armee Pressluftatmer weiterentwickelt
und eingesetzt.

Der Siegeszug begann allerdings erst Mitte der 1950er Jahre als es
möglich war, industriell Geräte zu fertigen, die nur 15 Kilogramm
wogen aber einen Luftvorrat von 1600 Litern mit sich führen konnten.





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