Feuerwache Potsdam Hebbelstraße 1
Abriss des ehemaligen Gebäudes der Feuerwache Potsdam Hebbelstraße 1 am 10. März 2010
Foto: Rainer Pupka
Die Feuerwache in der Hebbelstraße 1, früher
Moltkestraße 1,
war das dritte Domizil der Berufsfeuerwehr in Potsdam.
Sie war seit dem 1. Oktober 1894 bis zum Umzug in die
Werner-Seeelenbinder-Starße (1964), also ganze 70 Jahre,
hier unter gebracht.
Der Krieg war vorbei. Große Teile Potsdams waren nach
dem Bombenangriff vom 14. April 1945 und den anschließenden Kämpfen
um Potsdam zerstört. So auch das Gebäude der Feuerwache Potsdam in
der Hebbelstr. 1.
Am 5. Mai 1945 begann der Wiederaufbau des Löschwesens in Potsdam.
Der Berufsfeuerwehr stand zu diesem Zeitpunkt nur ein Pkw mit
Generatorantrieb und eine defekte Tragkrafspritze zur Verfügung.
Im Oktober des gleichen Jahres waren es in Potsdam
dann schon:
- ein Löschgruppenfahrzeug LF 15,
- ein Löschgruppenfahrzeug LF 8,
- eine Anhängerdrehleiter DL 17,
- ein Pkw und
- ein Tragkraftspritzenanhänger mit TS 8
In Babelsberg standen:
- ein Zugwagen mit TSA
- eine Anhängerleiter DL 17 und
- ein Tragkraftspritzenanhänger mit TS 8
Innenhof der Feuerwache Potsdam Hebbelstraße 1 im Jahr 1949
Foto: Feuerwehr Potsdam
Beim Aufbau dieser Löschtruppe war auch der Vater von Achim Lindemann beteiligt,
dem bis 2001 dienstältesten aktiven Berufsfeuerwehrmann in Potsdam.
Die Fahrzeuge stammten von der Feuerschutzpolizei. Sie präsentierten sich
noch lange Zeit in der typischen dunkelgrünen Farbe.
Die Reparaturarbeiten an der stark beschädigten Feuerwache
in der Hebbelstraße 1 konnten Anfang 1950 abgeschlossen werden.
Das einst zweistöckige Gebäudewurde wurde nur teilweise wieder aufgebaut.
Es entstand ein eingeschossiger Komplex mit zwei Garagen.
Gemeinsam mit dem erhalten gebliebenem Eckgebäude, dem 1929 bis 1932
errichteten Gebäude der städtischen Stadtreinigung und Müllabfuhr
aus roten Klinkersteinen entstand so die neue Feuerwache. In dieser
Form ist das Gebäude, mit seinen langgestreckten Fahrzeughallen,
heute noch an der Ecke Gutenberg- / Hebbel- Straße zu finden.
Innenhof der Feuerwache Potsdam Hebbelstraße 1 im Jahr 1949
Foto: Feuerwehr Potsdam
In Potsdam standen 1949 folgende Fahrzeuge für den Einsatz bereit:
- Löschfahrzeug LF8 Mercedes Benz L1500,
60 PS Baujahr 1943,
- Rüstwagen Büssing RW,
125 PS Baujahr 1941,
- Drehleiter DL 24, Magirus,
- Löschfahrzeug LF 25, Mercedes Benz L3750,
100 PS Baujahr 1942,
- Löschfahrzeug LF 15, Klöckner Deutz S3000
90 PS mit Vorbaupumpe,
- Schlauchwagen SW 1200, Opel Blitz 3,6
Baujahr 1941
- Tanklöschfahrzeug TLF 20/20 ein französisches
Fahrzeug, Berliet
- Rüstwagen RW Vomag mit Maybachmotor, 125
PS, ein Halbkettenfahrzeug, Baujahr 1941
(nicht
auf dem oberen Bild)
Die Fahrzeuge hatten zu dieser Zeit noch die
Kfz-Kennzeichen der sowjetischen
Besatzungszone "SB 11 - 1763" am LF 8 Mercedes Benz L 1500. "S"
stand für sowjetische Besatzungszone, "B" für das Land Brandenburg,
"11" für die Stadt Potsdam.
Nach 1949 teilte sich die Feuerwehr das Gelände und die Garagen mit
der städtischen Müllabfuhr.
ehemaliges Gebäude der Feuerwache Potsdam Hebbelstraße im Jahr 2006
Foto: Rainer Pupka
Nachdem die Anforderungen an eine moderne Brandbekämpfung gestiegen
waren und der Platz in der Hebbelstraße nicht mehr ausreichte,
erfolgte der Umzug in Werner-Seelenbinder-Straße 5.
Das Gebäude und das Gelände wurde weiterhin vom VEB Stadtreinigung
und dann vom Deutschen Roten Kreuz genutzt.
Hier waren die Fahrzeuge des Krankentransports und der "Schnellen-
medizinischen Hilfe
(SMH)" untergebracht.
Am 10. März 2010 wurde mit dem Abtragen des ehemaligen Feuerwehrgebäudes
begonnen und am 14. Dezember 2010 ein Parkhaus eröffnet.
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