Feuerwehr Potsdam       Rettungsdienst

 

Rettungswagen mit Sondersignal bei der Alarmausfahrt

Inhaltsübersicht


Die Entwicklung der Krankenkraftwagen in Deutschland von den Anfängen bis "heute"


Mit der Entwicklung der Automobile begann auch der Bau von Sanitätsautomobilen. Einen starken Auftrieb erhielt der Bau von Sanitätsautomobilen im Ersten Weltkrieg. Erste Normung von Krankenkraftwagen, die Norm FANOK 20.

Die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg verlief in beiden deutschen Staaten unterschiedlich. Heute gilt die Europäische Norm EN 1789:1999-12. Sie ist Maßstab für den sicheren Krankentransport.

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Gründung der Abteilung "Rettungswesen"


Mit der Bildung des Amtes für Brandschutz, Katastrophenschutz und Rettungswesen der Stadtverwaltung Potsdam zum 01.01.1991 fusionierten die ehemalige Abteilung Feuerwehr des Volkspolizei-Kreisamtes, die Mitarbeiter des Stabes Zivilverteidigung des Rates der Stadt und die Schnelle Medizinische Hilfe (SMH) der Stadt Potsdam.

Das Rettungswesen wurde in der nunmehr vorhandenen Organisationsstruktur eine eigenständige Abteilung Rettungswesen , die durch einen Arzt geleitet wurde.
Die ehemaligen SMH-Mitarbeiter waren bis 1994 ausschließlich im Rettungsdienst auf der Grundlage einer 40-Stunden-Woche beschäftigt, wobei in den Jahren 1991 und 1992 noch teilweise der sogenannte Dringende Hausbesuchsdienst (heute vergleichbar mit dem Kassenärztlichen Notfalldienst) mit Fahrzeug und Fahrer abgesichert wurde.

Ebenfalls 1991 begannen die ersten Feuerwehrmänner mit der Ausbildung zum Rettungssanitäter und später zum Rettungsassistenten. Seit Herbst 1994 sind alle Planstellen im Einsatzdienst durch Mitarbeiter im mittleren feuerwehrtechnischen Dienst besetzt, die sowohl im Brandschutz-, Hilfeleistungs- und auch Rettungsdienst eingesetzt werden.

Einige Fahrzeugspenden von ausgesonderten Rettungswagen der Berliner Feuerwehr und der Partnerstadt Bonn ermöglichten die ersten Einsätze mit annähernd DIN-gerechten Fahrzeugen.

In den Jahren 1991 bis 1995 wurden durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit, Soziales und Frauen des Landes Brandenburg über eine 100-prozentige Förderung alle Rettungsdienstfahrzeuge neu beschafft.

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Das Rettungswesen in Potsdam - heute


Einsätze des Rettungsdienstes machen bei der Feuerwehr Potsdam den Löwenanteil aus. Der "Löwenanteil" der Einsätze der Berufsfeuerwehr sind "Einsätze in Weiß". Hinzu kommt der betreuungspflichtige Krankentransport.

Die Berufsfeuerwehr in der Stadt Potsdam ist heute für die Notfallrettung zuständig, d.h. alle Rettungswagen werden durch Rettungssanitäter und Rettungsassistenten der beiden Feuer- und Rettungswachen besetzt.

Ein weiterer Partner im betreuungspflichtigen Krankentransport ist das Deutsche Rote Kreuz als Leistungserbringer für den Krankentransport. Die Disposition aller Krankentransporte erfolgte über die Leitstelle der Feuerwehr, die Abrechnung zentral über die Gebührenabrechnung des Fachbereichs Feuerwehr.

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Lehrrettungswache


Seit vielen Jahren ist die Wache Potsdam eine durch das Landesgesundheitsamt
anerkannte Lehrrettungswache zur Ausbildung von Rettungsassistenten
im praktischen Jahr. Da wir jedoch nur eine kleine Anzahl von Praktikums-
plätzen haben, werden diese vorrangig für die Ausbildung der eigenen
Mitarbeiter benötigt, die berufsbegleitend ihre Ausbildung absolvieren.

Ansonsten haben wir in der Landeshauptstadt Potsdam das Problem vieler
Rettungsdienstträger, dass die Ausbildungskosten - ganz konkret die
Praktikantenbezüge nach dem Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVöD) -
nicht Bestandteil der Rettungsdienstgebühren sind. Hintergrund ist die
Haltung der Krankenkassen, dass diese Ausbildungskosten nicht durch
die sie übernommen werden, wir aber nach dem Gesetz über den Rettungsdienst
im Land Brandenburg (BbgRettG) verpflichtet sind, einen kostendeckenden
und wirtschaftlichen Rettungsdienst zu betreiben.

Da die Auszubildenden trotz teilweise zugesagtem Verzicht auf die
Praktikantenbezüge einen Rechtsanspruch haben (der vor einigen Jahren
durch einen Praktikanten nachträglich eingeklagt wurde), stellen wir
grundsätzlich keine externen Praktikanten für das praktische Jahr ein.

Einzige Ausnahme sind Angehörige der Bundeswehr, die über den Berufs-
förderungsdienst eine Fortzahlung ihrer Bezüge erhalten, die über den
Praktikantenvergütungen liegen.

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Organisation des Rettungswesens


Die bedarfsgerechte und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung
mit Leistungen der Notfallrettung, des Krankentransports und der
Sofortreaktion im Land Brandenburg ist in der Verordnung über den Landesrettungsdienstplan (Landesrettungsdienstplanverordnung - LRDPV) festgelegt.

Es sind 18 Rettungsdienstbereiche festgelegt. Einer davon ist Potsdam.

In der Stadt sind drei Rettungswachen eingerichtet. Die Rettungswache ist die Einrichtung, in der sich das Personal für die Einsätze bereithält und in der die erforderlichen Rettungsmittel vorgehalten werden. Maßgebend für die Standortwahl, ihre Ausstattung mit Rettungsmitteln und ihre personelle Besetzung ist die Einhaltung der Hilfsfrist nach § 7 der Verordnung über den Landesrettungsdienstplan des Landes Brandenburg. Dabei sind territoriale und organisatorische Aspekte sowie Gefahrenschwerpunkte zu berücksichtigen.

Die Potsdamer Rettungswachen befinden sich in der Holzmarktstraße 6, der Fritz-Zubeil-Straße und im Gerätehaus der freiwilligen Feuerwehr Neu Fahrland, Am Kirchberg 51.

Die Hilfsfrist im Land Brandenburg beträgt 15 Minuten, d.h., dass der Zeitraum vom Eingang der Notfallmeldung in der Rettungsleitstelle bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes am Notfallort in der Regel nicht mehr als 15 Minuten betragen soll.

Die Rettungsmittel des bodengebundenen Rettungsdienstes sind der Rettungswagen, der Notarztwagen, das Notarzteinsatzfahrzeug und der Krankentransportwagen.

Der Rettungswagen dient der Erstversorgung von Notfallpatienten. Ihre Ausrüstung gestattet eine fachliche Behandlung durch einen Rettungssanitäter oder Notarzt während der Fahrt. Auf dem RTW fahren ein Rettungsassistent und ein Rettungssanitäter (der Fahrer). Für den Aufbau gilt die Norm DIN EN 1789 Typ C.

Rettungswagen, die mit einem Notarzt besetzt werden, sind Notarztwagen (NAW). Sie werden in Potsdam nicht eingesetzt.

Das Notarzt-Einsatzfahrzeug (NEF) dient dem schnellen Heranführen des Notarztes an den Notfallort und ermöglicht mit der medizinisch-technischen Ausrüstung die Primärversorgung von Notfallpatienten. Notarzteinsatzfahrzeug und Rettungswagen werden im so genannten Rendezvous-System eingesetzt. Sie genügen der DIN 75079:2002-8. Der Vorteil dieser Einsatzvariante resultiert daher, dass es eine Vielzahl von Einsätzen gibt, bei denen sich nach dem Eintreffen herausstellt, dass der Notarzt überhaupt nicht benötigt wird oder dass der Patient nach Vor-Ort-Behandlung so stabil ist, dass eine Begleitung durch den Notarzt nicht zwingend notwendig wird. Beim Notarztwagen ist der Notarzt aber immer an die Transportkomponente RTW (NAW) gebunden, beim NEF kann er nach Behandlung sofort bei Bedarf den nächsten Einsatz fahren und nicht erst, wenn der Patient in der Rettungsstelle übergeben wurde. Abweichend von der Forderung des Landesrettungsdienstplanes ist im Rettungsdienstbereichsplan festgelegt, dass die Besetzung des Fahrers des NEF mit einem Rettungsassistenten zu erfolgen hat.

Krankentransportwagen sind grundsätzlich nicht für den Transport von Notfallpatienten bestimmt. Sie dienen dem Transport von liegenden oder sitzenden kranken Personen bzw. Verletzter. Die in Potsdam eingesetzten Fahrzeuge ab Baujahr 2000 entsprechen der Europanorm DIN EN 1789 PTA Typ A2.

Für den Rettungsdienst wird folgendes Fachpersonal eingesetzt:

  1. Notfallsanitäter oder Notfallsanitäterin:
    Die neu geschaffene Ausbildung zum Notfallsanitäter/zur Notfallsanitäterin
    löst die bisherige Ausbildung zum Rettungsassistenten/zur Rettungsassistentin ab.
    Das Berufsbild wurde an die veränderten Anforderungen im Rettungsdienst angepasst
    und die schulische Ausbildung stärker mit der praktischen vernetzt. Außerdem
    wurde die Dauer der Ausbildung von zwei auf drei Jahre verlängert.

    Notfallsanitäter/innen führen medizinische Maßnahmen der Erstversorgung durch bzw.
    assistieren bei der ärztlichen Notfall- und Akutversorgung von Patienten.
    Außerdem stellen sie die Transportfähigkeit von Patienten sicher und überwachen
    deren medizinischen Zustand während des Transports.

    Notfallsanitäter/innen beurteilen bei medizinischen Notfällen den Gesundheitszustand
    von kranken, verletzten oder hilfsbedürftigen Personen, entscheiden, ob ein
    Arzt/eine Ärztin gerufen werden muss, und veranlassen dies nötigenfalls.
    Bis zum Eintreffen des Arztes bzw. der Ärztin bzw. bis zum Transport der Patienten
    führen sie die medizinische Erstversorgung durch und ergreifen ggf. lebensrettende
    Sofortmaßnahmen. Sie stellen die Transportfähigkeit der Patienten her und betreuen
    sie während der Fahrt zum Zielort (z.B. ins Krankenhaus). Sie überwachen die
    lebenswichtigen Körperfunktionen der Patienten und erhalten diese aufrecht.

    Nachdem sie die Patienten in die stationäre Weiterbehandlung übergeben haben,
    stellen Notfallsanitäter/innen die Einsatzfähigkeit ihrer Fahrzeuge wieder her,
    säubern und desinfizieren die Rettungsmittel und erstellen Transportnachweise,
    Einsatzberichte und Notfallprotokolle. Sind sie im Innendienst einer Rettungswache,
    Rettungsleitstelle oder einer Integrierten Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst
    eingesetzt, nehmen sie Notrufe entgegen und disponieren die Einsätze.

  2. Rettungssanitäterin oder Rettungssanitäter:
    Rettungssanitäter/innen fahren bei einem Rettungseinsatz den Rettungs- oder
    Notarztwagen. Sie unterstützen Notfallsanitäter/innen bei der Versorgung von
    Notfallpatienten bis zur Übernahme der Behandlung durch den Notarzt oder die
    Notärztin. Während des Transports zum Krankenhaus beobachten sie lebenswichtige
    Körperfunktionen von Verletzten und erhalten die Funktionen aufrecht. Neben
    Notfalleinsätzen führen sie Krankentransporte und Patientenfahrdienste durch.
    Als verantwortliche Beifahrer/innen betreuen sie die Patienten unterwegs. Nach
    einem Einsatz säubern und desinfizieren Rettungssanitäter/innen die Fahrzeuge und
    das Rettungsmaterial und stellen die Einsatzfähigkeit der Fahrzeuge sicher.
    Sie dokumentieren Rettungseinsätze oder Krankentransporte in Einsatzberichten
    und Notfallprotokollen.

  3. Rettungsassistentin oder Rettungsassistent:
    siehe Notfallsanitäter oder Notfallsanitäterin

    Rettungsassistenten und -assistentinnen leisten bei medizinischen Notfällen
    bis zum Eintreffen eines Arztes oder einer Ärztin Erste Hilfe und führen
    lebensrettende Maßnahmen durch. Sie befördern kranke, verletzteund andere
    hilfsbedürftige Personen unter fachgerechter Betreuung ins Krankenhaus.
    Dazu stellen siedie Transportfähigkeit dieser Personen her, beobachten die
    lebenswichtigen Körperfunktionen währenddes Transports und erhalten sie aufrecht.
    Nach dem Rettungseinsatz stellen sie die Einsatzbereitschaftihrer Fahrzeuge
    wieder her, säubern und desinfizieren Rettungsmittel und erstellen Transportnachweise,
    Einsatzberichte und Notfallprotokolle. Sind sie im Innendienst einer Rettungswache
    oder Rettungsleitstelleeingesetzt, nehmen sie Notrufe entgegen und koordinieren
    die Einsätze.

  4. Notärztin oder Notarzt:
    Das sind Ärzte mit dem Fachkundenachweis für den Rettungsdienst


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Medizinische Ersthelfer  -  First Responder


First Responder zu deutsch "erste Antwort" oder "erste Reaktion".
First Responder bedeutet, dass qualifizierte Erste Hilfe im Notfall
eingesetzt wird.



Luftrettungsstationen im Land Brandenburg


Luftrettungsstationen, also Standorte für Rettungshubschrauber,
befinden sich in Bad Saarow, Brandenburg und Senftenberg und seit 3.06.2008 auch in Perleberg.

Die Luftrettungsstation Angermünde wurde am 21. September 2015 offiziell eingeweiht,
Seit dem 1. August 2015 war „Christoph 64“ bereits über 230 Mal alarmiert worden.

Die Standorte Perleberg und Senftenberg werden von der
ADAC-Luftrettung GmbH betrieben.
In Senftenberg ist der Rettungshubschrauber Christoph 33 (EC 135) und
und der Intensivtransport-Hubschrauber Christoph Brandenburg (EC 145)
auch als Chritoph 71 bezeichnet stationiert.
In Perleberg ist seit dem 3.06.2008 Christoph 39 , ein Eurocopter EC 135 im Einsatz.
In Brandenburg wird der " Christoph 35 " durch die Rettungsassistenten der Berufsfeuerwehr und der Johanniter-Unfall-Hilfe besetzt. Es ist ein EC135T2i und in Bad Saarow ist Christoph 49 , ein EC 135, betrieben von der
Deutsche Rettungsflugwacht e.V., stationiert.
In Angermünde ist Christoph 64 , ein EC 135, betrieben von der
DRF Stiftung Luftrettung gemeinnützige AG stationiert.

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Notarzteinsätze in Potsdam


In der Feuer- und Rettungswache Potsdam werden zwei Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) vorgehalten. Beide Ärzte besetzen direkt aus dem Klinikum heraus die beiden Fahrzeuge. Bis Januar 2010 waren beide Fahrzeuge 24h im Klinikum Ernst von Bergmann stationiert. Für die NEF Fahrer der BF Potsdam wurde bis dahin in unmittelbarer Nähe eine Wohnung im Schwesternwohnheim gemietet. Dadurch sollen die Ausrückzeiten der NEF verkürzt werden. Für die Fahrzeuge war ein Carport errichtet worden, damit sie vor Sonneneinstrahlung oder Frost geschützt werden. Seit dem Umzug in die Feuer- und Rettungswache in der Holzmarktstraße wurden diese Maßnahmen überflüssig. Die NEF stehen in den Garagen 1 und 2 in der Holzmarktstraße.

Notarzteinsatzfahrzeug unter den Carport im Klinikum Ernst-von-Bergmann
NEF P 2257 am 23.10.208 an seinem neuen Standort im Bergmann Klinikum

Sollten beide NEF im Einsatz sein, wird über die Leitstelle Brandenburg das NEF des Malteser Hilfsdienstes, das für den Raum Werder / Geltow im St. Josefs Krankenhaus Potsdam stationiert ist, angefordert.

Bis Januar 1999 wurden die Einsätze mit Notarztindikation durch einen Notarztwagen (NAW) gefahren, d.h. der Notarzt gehörte automatisch zum Fahrzeug und war auch bei Transporten von leichter verletzten oder zwischenzeitlich stabilisierten Patienten immer an die Transportkapazität Fahrzeug gebunden.
Seit Februar 1999 fahren ein Rettungswagen und das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) im Rendezvous-System zum Patienten. Somit kann der Notarzt, wenn er nicht mehr benötigt wird unabhängig vom Transport des Patienten zu einem neuen Einsatz.

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Potsdamer Fahrzeuge des Rettungswesens - 1945 bis heute


Einen Abriss der historischen Entwicklung des Rettungswesens in Potsdam seit 1949 finden Sie im Fahrzeugspezial - Rettungswesen.
Über 20 Fahrzeugtypen, die in Potsdam und Umgebung eingesetzt worden sind in Wort und Bild.



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Die "schnelle Medizinische" Hilfe der DDR


In der DDR gab es ab 1976 einen vergleichbaren Dienst, das System der "Schnellen Medizinischen Hilfe", kurz SMH. Das erste Fahrzeug wurde in Magdeburg bereits 1960 eingesetzt.


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