Feuerwehr Potsdam       Großbrand Waschhaus

 

9. Dezember 1988 - Großbrand Wäscherei Schiffbauergasse 1


Fotos: © copyrigth Berufsfeuerwehr Potsdam


Wäscherei Schiffbauergasse 1988 nach dem Großbrand

Ein Großbrand beim VEB Textilreinigung, Werk III in der Schiffbauergasse 1 brach
am Freitag, dem 9. Dezember 1988 aus. Der Alarm ging bei der Berufsfeuerwehr
um 22:47 Uhr ein. Der Schichtleiter hatte den Brand gemeldet. Beim Eintreffen
der Feuerwehr stand die Textilreinigung, bestehend aus Leichtbaubaracken mit
teilweise massiven Ausbauten in voller Brandausdehnung (ca. 800 Quadratmeter).
Im Einsatz war das Kommando Potsdam sowie die Feuerwehre aus Teltow, die Betriebs-
Feuerwehren der DEFA und des RAW und die freiwilligen Feuerwehren von Bornim,
Bornstedt und Werder. Zu diesem Zeitpunkt war die Berufsfeuerwehr Potsdam mit
ihren Einsatzfahrzeugen LF 16-TS 8, TLF 16 und ADW bei einem anderen Schadensereignis
in der Geschwister-Scholl-Straße im Einsatz. Durch die Leitstelle wurde ein TLF 32
zwei TLF 16, drei LF 16-TS 8 und der ADW alarmiert. Ein LF 16-TS 8 blieb in der
Geschwister-Scholl-Straße. Zehn Minuten nach der Alarmierung waren alle Einsatzkräfte
am Einsatzort.

Wäscherei Schiffbauergasse 1988 nach dem Großbrand


Durch den Brand in voller Ausdehnung und die bestehende Windrichtung waren die
Gebäude des VEB Energieversorgung Potsdam, Betriebsteil Gaswerk stark gefährdet.

Die Wasserversorgung musste über einen entferneten Hydranten in der Berliner Straße
und später über zwei Wasserentnahmestellen aus der Havel sichergestellt werden,
da sich auf dem Betriebsgelände kein Hydrant befand und er nähestgelegen Hydrant
in der Berliner Straße defekt war.

Mit Hilfe des TLF 32 wurde die sofortige Brandbekämpfung zum Schutz der Massivbauten
realisiert. Die nachfolgenden Kräfte übernahmen den Schutz des Wohnhauses und der
Baracken des Gaswerkes. Nach Fertigstellung der stabilen Wasserversorgung wurde
zur eigentlichen Bekämpfung des Brandes übergegangen.

Wäscherei Schiffbauergasse 1988 nach dem Großbrand


Durch die starke Rauchentwicklung musste die Brandbekämpfung unter der Anwendung
von Atemschutzgeräten (Frühere Bezeichnung Druckluftatmer DLA, heute Pressluftatmer PA)
durchgeführt werden. Dabei wurden insgesamt 90 Druckluftflaschen benötigt.

Um 0:10 Uhr wurde gemeldet: "Feuer aus!".

Wäscherei Schiffbauergasse 1988 nach dem Großbrand


In der Wäscherei in der Schiffbauergasse wurde viel Berufsbekleidung gereinigt.
Der Brand entstand durch Selbstentzündung von fettgetränkten, getrockneten
Fleischtragejacken.

Eingesetzte Kräfte:

Kommando Potsdam I: LF 16-TS 8 I, TLF 16 I, TLF 32, SW, LF 16-TS 8 II, DL;

Kommando Potsdam II: TLF 16;

Betriebsfeuerwehr Kommando DEFA: LF 16-TS 8;

Betriebsfeuerwehr RAW Potsdam: LF 16-TS 8, TLF 16;

FF Bornim: LF 16-TS 8, LF 8-TS 8-STA;

FF Bornstedt: LF 8-TS 8-STA;

FF Werder LF 16-TS 8, TLF 16;

Betriebsfeuerwehr der NVA: TSA



Das Waschhaus, das 1880/82 als "Königliche Garnisons-Dampfwäscherei"
nach Plänen von Baurat Bernhardt und Garnison-Bauinspektor Bohm erbaut wurde
diente bis 1988 als Wäscherei.


Wäscherei Schiffbauergasse 1988 nach dem Großbrand


Wäscherei Schiffbauergasse 1988 nach dem Großbrand


Wäscherei Schiffbauergasse 1988 nach dem Großbrand


Wäscherei Schiffbauergasse 1988 nach dem Großbrand