In Abhängigkeit vom Mischungsverhältnis von Wasser, Schaummittel
und Luft, der sogenannten Verschämungszahl, werden Schwer, Mittel-
und Leichtschaum unterschieden.
Die Verschäumungszahl 100 sagt beispielsweise aus, dass aus einem
Liter Wasser 100 Liter Löschschaum erzeugt werden.
Bei einem geringen Luftanteil (1:5 - 1:20) spricht man von nassem
oder schwerem Schaum, bei einer Verschämungszahl zwischen 20 und 200
spricht man von feuchtem oder mittelschwerem Schaum und bei größeren
Verschäumungszahlen spricht man von trockenem oder leichten Schaum.
So entstehen die Kategorien
Schwerschaum (VZ: 5 bis 20)
Mittelschaum (VZ: 20 bis 200)
Schwerschaum (VZ: größer 200)
Die Verschäumung ist vom Schaummittel, der Zumischeinrichtung, der
Zumischrate und dem Wasserdruck abhängig.
4.1. Schwerschaum
Schwerschaum hat bei einem geringen Volumen ein relativ hohes Gewicht.
Er ist durch seine benetzende und kühlende Wirkung besonders für
die Bekämpfung von Bränden der Brandklassen A und B geeignet.
Er wird mit Schwerschaumrohren (Abb.) ausgebracht. Es können
Schaumdecken bis zu einer Höhe von 1 Meter aufgebaut werden.
Mit Schwerschaum lassen sich Wurfweiten bis zu 25 Metern erzielen.
Schwerschaumrohr auf einem Feuerwehranhänger SBA 45
4.2 Mittelschaum
Mittelschaum hat bei einem großen Volumen ein geringes Gewicht.
Die Löschwirkung entsteht durch die trennende und kühlende Wirkung
bzw. durch einen Verdrängungseffekt. Er ist für Brände der
Brandklassen B und A geeignet. Er wird mit Mittelschaumrohren
ausgebracht. Es können Schaumdecken bis zu einer Höhe von 5 Metern
aufgebaut werden. Mit handgeführten Mittelschaumrohren lassen sich
Wurfweiten bis 10 Meter erreichen.
Mittelschaumrohr
In Potsdam wurde anlässlich der XI. Bestenermittlung der Feuerwehren
der DDR am 6. September 1969 der Bevölkerung die Wirkung des Löschens
mit Mittelschaum beim Brand eines LKW demonstriert.
4.3. Leichtschaum
Leichschaum hat bei sehr großen Volumen ein sehr geringes Gewicht.
Er hat eine geringe Beständigkeit (hohe Schaumzerstörungsrate).
Bei Hitzeeinwirkung platzen die Bläschen im Schaum, weil der geringe
Wasseranteil schnell verdampft. Da das Volumen des entstehenden
Dampfes das des zerstörten Schaums übersteigt, kommt es zu einer
Stickwirkung durch Sauerstoffverdrängung und zu einer abkühlenden
Wirkung. Er ist für Brände der Brandklassen B und A geeignet.
Leichtschaum kann nicht geworfen werden. Er wird mit Leichtschaum-
generatoren ausgebracht. Dabei können Lutten eingesetzt werden.
Mit Leichtschaum lassen sich schnell hohe "Schaumteppiche" aufbauen
bzw. Räume fluten.
Die Potsdamer Berufsfeuerwehr verfügte Anfang der achtziger Jahre
über ein Leichtschaum Löschfahrzeug (LF 8-LS1/1). Im Kofferaufbau
sind der zentrale Bedienstand, die Zumischpumpe und die feuerwehr-
technische Anlage untergebracht. Sie besteht aus Feuerwehr-Kreiselpumpe,
Dieselmotor, Axiallüfter, Düsenstock und 2 Schaumbildnerbehälter.
Die Bedienung erfolgte von einem zentralen Bedienstand. Die Abbildung
zeigt das Fahrzeug bei einer Übung am zentralen Tanklager in Potsdam.
LF 8-LS 1/1
Foto: Bernd Noack
Mit dem Axiallüfter wurde die erforderliche Luft für die Schaumerzeugung
zugeführt.
Am Heck des Fahrzeugs war eine die gesamte Fläche einnehmende zweiteilige
Schaumlutte aus leichtem Dederon mit je 15 Meter Länge angebracht.
Damit konnte der erzeugte Schaum an die erwünschten Stellen transportiert
werden.